Ein einfaches Gericht, dass zwar bei keinem Festmahl serviert wird, aber dennoch wohlschmeckend ist und schnell zubereitet werden kann. Die „Wurzeln“ dieser Speise, liegen, wie bei vielen anderen Wiener Schmankerln nicht in Wien.
Der Reis, ein Hauptnahrungsmittel in den Ländern des Fernen Ostens, entstammt den Getreidekörnern der asiatischen Pflanzenarten „Oryzasativa“. Die Ungarn, oder Magyaren, wie man sie früher nannte, brachten den Reis auf ihrer Wanderung nach Europa mit. Die weiten ungarischen Ebenen, die auch Puszta genannt werden, eigneten sich ausgezeichnet für die Viehwirtschaft.
Die Geschichte vom Wiener Reisfleisch
Die Hirten und Bauern erfanden mit der Zeit ein einfaches Gericht bei dem Sie einer oft stark gewürzten Fleischsauce mit klein geschnittenen Stücken aus Rind- oder Schweinefleisch Reis beimengten. Die „Verwandschaft“ zum Gulasch ist durchaus erkennbar. Für die Zubereitung des Gerichtes verwendet man ausschließlich Langkornreis, dazu kocht man häufig Schweinefleisch gemeinsam mit Pfeffer, pürierten Tomaten und Salz. Es war eine einfache Speise mit einem hohen Nährwert. Menschen, die ausschließlich physisch tätig waren, brauchten diese kalorienreiche Mahlzeit.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts eroberte dieses geschmacklich außerordentliche Gericht bald auch die Wiener Gasthäuser und Schenken. Heute gehört heute zum Repertoire der klassischen Wiener Küche.
Time Travel Tipp: Im Restaurant „Zum Renner“ am Nußdorfer Platz oder im Minoritenstüberl wird das Wiener Reisfleisch liebevoll nach alten Rezepten zubereitet und als Spezialität serviert. Bitte reservieren!
Redaktion: Michael Ellenbogen