Die Wiener Staatsoper – eines der besten Opernhäuser weltweit
Mit welcher Oper wurde die Wiener Staatsoper am 25. Mai 1869 feierlich eröffnet? Wer war dabei anwesend? Wieso wurde die Staatsoper anfangs als „versunkene Kiste“ bezeichnet? Wie hießen die beiden Architekten der Wiener Staatsoper?
In Wien liegt die Musik in der Luft! Das wussten schon die großen Komponisten Beethoven, Mozart und Haydn, die Begründer der „Wiener Klassik“.
Am 25. Mai des Jahres 1869 war es nach 8jähriger Bauzeit soweit: Die Wiener Staatsoper wurde mit Mozarts „Don Giovanni“ unter Anwesenheit von Kaiser Franz Josef und seiner Elisabeth feierlich eröffnet.
Die beiden Wiener Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll zeichneten für den Grundplan und die Innendekoration verantwortlich. Beide Architekten erlebten die Eröffnungsfeier nicht mehr. Van der Nüll beging Selbstmord und Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.
Das Gebäude im Stil der Neo-Renaissance wurde anfangs von den Wienern nicht sehr geschätzt und als „versunkene Kiste“ bezeichnet. Dies lag daran, dass das Ringstraßenniveau vor der Oper nach Baubeginn um einen Meter gehoben wurde. Man sprach anfangs sogar vom „Königgrätz der Baukunst“ in Anlehnung an das militärische Desaster von 1866.
Gustav Mahler war nicht nur Komponist, sondern auch einer der Direktoren der Staatsoper, genauso wie Herbert von Karajan, besser bekannt als Dirigent des Neujahrskonzerts. Gustav Mahler reformierte um 1900 das Aufführungssystem grundlegend und schuf viele neue Strukturen, die bis heute Gültigkeit haben. Darunter fallen z.B. wichtige Instruktionen für das Orchester, die Bühnenästhetik, sowie Einlass für Spätkommende erst in der ersten Pause.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Oper ein Raub der Flammen nach Bombardements der Innenstadt. Nur die Eingangshalle mit der Hauptstiege, der Teesalon sowie das Schwindfoyer blieben von den Bombentreffern verschont und sind im Stil des Historismus erhalten. Nach zehn Jahren Wiederaufbau, wurde die Oper zum zweiten Mal eingeweiht – diesmal mit Beethovens Fidelio am 5. November 1955.
Die Wiener Staatsoper folgt einem Repertoire-Programm, d.h. das Programm wird täglich gewechselt und in einer Saison (September -Juni) kommen ca. 50 verschiedene Opern- und ca. 20 Balletaufführungen abwechselnd zum Einsatz.
Einmal im Jahr verwandelt sich die Staatsoper in den schönsten Ballsaal der Welt. Der Wiener Opernball findet traditionell am letzten Donnerstag vor dem Aschermittwoch statt. Internationale Gäste aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft etc. geben sich hier ein Stelldichein und machen den Ball zu einem gesellschaftlichen Großereignis.
Die Staatsoper kann im Rahmen von hausinternen Führungen besichtigt werden.
Time Travel Tipp: Die Wiener Staatsoper ist für alle erschwinglich! Um nur ca. 10 € gibt es
Stehplatzkarten, täglich ca. 90 Minuten vor Beginn der Veranstaltung. Es wird nur eine Karte pro
Person ausgegeben. Rechtzeitiges Anstellen ist erforderlich, speziell wenn es sich um eine beliebte Oper handelt. Dresscode: Smart-casual
Vorbei an der Albertina, Augustinerkirche, Nationalbibliothek und den Stallungen der weißen Lipizzanerhengste, gelangen Sie zum Michaelerplatz.
Ein Abstecher zum Kohlmarkt (teuerste Einkaufsmeile Wiens) führt Sie in die ehemalige K.u.K. Hofzuckerbäcker Demel. Hier lohnt sich eine kleine Kaffeepause mit einer Melange (traditioneller Wiener Kaffee). Der Kohlmarkt führt geradeaus über den Michaelerplatz mit der Michaelerkirche und den römischen Ausgrabungen zum Haupteingang der Wiener Hofburg.
Mehr Infos: www.wiener-staatsoper.at
Bildquelle:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wiener_Staatsoper_Front.jpg