Der Wiener Walzer erobert die Welt

Der aufmüpfige, lebenslustige Johann Strauß Sohn beherrschte bereits im jugendlichen Alter von 16 Jahren das Klavierspiel wie kein anderer. Der „Walzerprinz“ wollte aufspielen und das Publikum begeistern, wie Johann Strauß Vater, der es ihm verbieten wollte.

Seine Mutter förderte das Talent des späteren Komponisten und Konzertmeisters durch Lehrer, die er überzeugen konnte. Sein fulminantes Debüt feierte das Musikgenie am 15. Oktober 1844 in Dommayers Casino in Hietzing. Der Siegeszug des Wiener Walzers begann und begeisterte bald auch ein internationales Publikum.

Johann Strauß Vater, der „Walzerkönig“ wollte den rasanten Aufstieg seines Sohnes verhindern, doch der junge Musiker spielte bei Auftritten auch den berühmten Radetzky Marsch des Herrn Papa. Die jungen Damen dankten es ihm mit roten Rosen. Johann Strauß Sohn entwickelte sich immer mehr zum musikalischen Superstar der damaligen Zeit.

Illustration eines Orchesters mit Musikern in roten Jacken, die verschiedene Instrumente spielen, darunter Streicher und Schlagzeuger, während ein Dirigent vorne steht und sie mit einem erhobenen Taktstock dirigiert.
Johann Strauß (Sohn) als Dirigent

Der Wiener Walzer

Der Wiener Walzer offenbart die einzigartige Verbindung zwischen tanzbarer Unterhaltungsmusik und ernsten Tonwerken. Bis in die Gegenwart präsentiert sich dieser Tanz als Höhepunkt jeder Ballveranstaltung, dessen Kritiker bis heute vom „Gewalze“ sprechen. Gemeint sind die fortwährenden Drehbewegungen, die ungeübte Tänzer manchmal schwindelig werden lässt.

Vater und Sohn sind jedoch nicht die Erfinder des „Walzers“. Bereits in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts verdrängte die fröhlich klingende und aus dem deutschen Sprachraum kommende Tanzform, das strenge, französisch geprägte Menuett bei Hof. Der Walzer musste sich vor allem beim Adel wegen seiner Volkstümlichkeit durchsetzen.

Ein Gemälde eines Mannes mit dunklem Haar und langen Koteletten, der einen formellen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Fliege trägt, an einem Podium steht und einen Taktstock hält.
Portrait Johann Strauß (Sohn)

Der Walzer wird heute weltweit mit der Donaumetropole Wien in Verbindung gebracht, in der Johann Strauß Sohn die Musik im Dreivierteltakt mit dem Tanz, der jedem Paar Begeisterung bei gleichzeitiger Konzentration abverlangte, zu einer „Trademark“ entwickelte, die auf jeder gesellschaftlichen Veranstaltung, bei der man auch das Tanzbein schwingen kann zum genussvollen Repertoire gehört.

Mit 38 Jahren zum Hofmusikdirektor

Johann Strauß Sohn war ein durch und durch leidenschaftlicher Musiker und Mensch. Seine Sinnlichkeit prägte in allen Lebenslagen seinen Charakter. Den Behörden war dies nicht geheuer. Bereits in jungen Jahren wollte er Hofmusikdirektor werden, doch erst im Jahre 1863 erhielt er mit 38 Jahren die lang herbeigesehnte Funktion. Im damaligen Wien war ein nobler Ball ohne ihm und seinem Orchester nahezu undenkbar.

Johann Strauß Sohn war auch im reifen Alter ein auf der ganzen Welt hochgeachteter Komponist und Orchesterleiter mit einem Faible für hübsche Frauen. Seine Ehefrau „Jetty“, eigentlich Henriette Strauß-Treffz führte alle geschäftlichen Belange ihres Mannes. Heute würde man sie als „Managerin“ bezeichnen. Viele gefeierte Auftritte hatte sie organisiert und dabei auf ihre Karriere als Opernsängerin verzichtet.

Time Travel Tipps:

1) Johann Strauß Museum (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster) (gegenüber der Secession), Friedrichstraße 7, 1010 Wien

2) Wien Museum, Johann Strauß Wohnung (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster), Praterstraße 54, 1020 Wien

3) House of Strauss (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster), der letzte erhaltene Strauß Konzertsaal seit 1837,

    Döblinger Hauptstraße 76, 1190 Wien

4) Strauß-Denkmal (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster), Stadtpark

Nahaufnahme einer goldenen Statue eines Geige spielenden Mannes, mit detaillierten Gesichtszügen und einem gewölbten Hintergrund, der hinter der Statue sichtbar ist.
Johann Strauß (Sohn) Denkmal im Wiener Stadtpark

Quellen:

1) Buch:

Sinkovicz Wilhelm, Kraus Herwig, Johann Strauß, 229 Seiten. Verlag Holzhausen, Wien, 1999

2) Internet:

https://de.wikipedia.org.wiki.Johann Strauß (Sohn), 26. Juni 2025

https://de.wikipedia.org.wiki.Walzer_(Tanz), 26. Juni 2025

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